Der Mensch und sein Zeitalter
Technosphäre mit Sinndefizit?
20.02.19 | 19:00 Uhr
Der Einfluss des Menschen auf die Umwelt wächst seit einiger Zeit exponentiell. Daher definierten Wissenschaftler rückwirkend ein neues ‚Zeitalter des Menschen‘ (Anthropozän). Der Mensch greift nicht nur in die Natur ein, sondern verändert den Planeten durch enorm wirksame Technikwelten. Parallel zur Entwicklung der Technosphäre findet die Ökonomisierung aller Beziehungen statt. Die Erde als Ganzes wird als Ressource und aus der Perspektive wirtschaftlicher Verwertbarkeit betrachtet. Dieser wirtschaftliche Zugriff macht vor dem Menschen selbst nicht Halt. Dafür stehen Begriffe wie ‚Human Resources‘ und ‚Selbstoptimierung‘.
Bernd Scherer analysiert unsere Gegenwart so: „Designer und Ingenieure stellen die Welt her, Intellektuelle denken über die Welt nach: Diese beiden Prozesse driften in den letzten Jahrzehnten immer schneller auseinander.“ Kann es Orte und Formen geben, in denen beide gemeinsam Zukunft entwickeln?
Künstlerischer Beitrag:
Film: Yelena Popova, ‚about 5 minutes remaining‘, 2014
HD-Video, 4.26 min
Die Künstlerin Yelena Popova (geboren 1978 im Ural, Russland; lebt und arbeitet in Nottingham, England) kreiert mit ihrem Video ‚about 5 minutes remaining‘ eine zeitgenössische Fabel, die Zeit als Wirtschaftsgut und kognitive Arbeit sowie Rentabilität unter dem Einfluss eines globalen Kapitalismus reflektiert.
Mit
Prof. Dr. Bernd M. Scherer
Philosoph, Intendant Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Zusammmen mit Jürgen Renn Hg. von "Das Anthropozän. Zum Stand der Dinge"
Termin
Mi., 20.02.19
19:00 Uhr
Ort
Evangelische Stadtakademie München
Herzog-Wilhelm-Str. 24
80331 München
Kosten
7,00 €
Kooperationspartner
Artheon – Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche e.V., Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst, Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising
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