Seit drei Monaten gibt es die erste kommerzielle Galerie in Ramallah: die Gallery One von Samar Martha. Sie hat in London studiert und gearbeitet und ist jetzt nach Hause zurückgekehrt, um hier mit Künstlern zu arbeiten. Die aktuelle Ausstellung ist Khaled Hourani gewidmet. Viele werden seine Arbeit „Picasso in Palestine Project“ bei der letzten documenta gesehen haben, ein Film, der zeigt, wie schwierig es ist, einen Picasso über die Grenzkontrollen nach Palästina zu bringen, ohne die klimageschützten Kisten öffnen zu müssen.
Khaled Houranis Arbeiten haben sehr oft einen politischen Hintergrund. In Zeiten, als die palästinensische Flagge nicht gemalt werden durfte, war auch eine Wassermelone eine politische Aussage. In Gaza, wo es keinen Zoo gibt, bemalten Kinder einen Esel als Zebra, und in Libanon, wo palästinensischen Flüchtlingen verboten ist zu arbeiten, es sei denn sie sind Künstler, muss eben jeder Palästinenser zum Künstler werden.